Mein Reisetagebuch

 

Hier ist Mexico

 

Montag, den 3. März 

 

Auf der Yukatan Peninsula

Die Fahrt von der Grenze bis Playa del Carmen verlief sehr gut. Mexico ist den anderen Staaten von Mittelamerika natürlich weit voraus. Man sagt auch es gehört eher zu Nordamerika. Mexico ist in seiner Entwicklung ein sogenanntes Schwellenland, auf dem Weg zur Wirtschaftsnation. Man erkennt schon bei der Einreise, dass hier eine andere Entwicklung seinen Lauf genommen hat. 

 

Auf dem Festland vor Playa del Carmen habe ich ein nettes kleines Hostel gefunden und bin hier geblieben. Es gab viele nette Lokale und einen schönen Sandstrand. Abends war ein kleiner Karnevalsumzug durch den Ort mit vielen Gruppen, aber von Rio weit entfernt! Man sagte mir, dass man hier den Karneval nicht so gross feiert.Es war aber trotzdem schön und selbst die kleinen hatte sich viel Mühe gegeben.        

Der Strand bei Playa del Carmen

      


 

 

Es ist Rosenmontag - Karneval

 

Sonnenuntergang bei Playa del Carmen

 

                                                      

 

Dienstag, den 4. März

 

Heute geht es wieder weiter nach Cancún. Der ganze Küstenstreifen besteht fast nur aus Urlaubsresorts, eines schöner als das andere. Man kann es erkennen, an die großen prunkvollen Einfahrten. Man muss aber sagen, es ist sehr schön und sauber aufgezogen, alle Achtung. Nach den Preisen habe ich mich nicht erkundigt, aber ich denke es ist mittelmäßig für Europäer oder Amerikaner. Die Strände sind natürlich alle tip top, das Wasser kristallklar, dafür ist Cancún ja auch bekannt. Ich bin nicht hier geblieben sondern weitergefahren nach Merida, wo es auch eine BMW Werkstatt gibt. Ich muss einen Service machen lassen, denn ich bin bis jetzt 6000 km gefahren. Im Ibis Hotel habe ich übernachtet.


Die Schiffe von Captain Hook in Cancun

 

Hier ist Captain Hook

 

 

Mittwoch, den 5. März

 

Mein Motorrad habe ich schon früh zu BMW gebracht um den Service machen zulassen, dabei habe ich auch noch die erforderlichen neuen Reifen gefunden. Es waren zwar nicht die, die ich wollte aber man muss halt nehmen, was man bekommen kann. Die Mechaniker bei BMW waren alle sehr hilfsbereit und somit habe ich an einem Tag alles erledigen können. Ich habe den Tag genutzt und mir die Stadt Merida angesehen. Gegen Abend konnte ich mein neugeborenes Kälbchen abholen und dann soll es morgen wieder weitergehen.

 

Strand bei Cancun

 

Donnerstag, den 6. März

 

Nach dem Frühstück im Ibis Hotel, endlich mal einen vernünftigen Kaffee,denn bis jetzt gab es in Mexiko nur Nescafé. Warum im Kaffeeland Mexiko? Ich bin entlang der Küstenstraße über Campeche, Ciudad del Carmen gefahren.Unterwegs fing es an, wie aus Eimern zu regnen. Ich musste mir in der Nähe von Ciadud del Carmen eine Unterkunft suchen, um nicht total durchnässt zu werden.

Merida

 

 

Freitag, den 7. März

 

 

Das Wetter ist nicht besser geworden. Ich hatte heute auf meinem Programm,  

eine weitere große Ausgrabungsstätte der Mayas in Palenque zu besuchen. Leider hat es wegen des schlechten Wetters nicht geklappt. Es war schade aber so ist es ! Ich bin weitergefahren über Villahermosa entlang der Küste nach Coatzacoalcos. Dort hat man mir geraten weiter nach Catemaco zu fahren, ein schöner kleiner Ort, man nennt ihn auch die Schweiz von Mexiko. Hier war auch mehr Tourismus zu sehen. Es gab viele kleine Hotels, Restaurants und Cafés.

 

Hier sind die Brutplaetze der Seeschildkroeten

 

 

Samstag, den 8. März

 

Der Maya Tempel

 

Ich bin noch eine zweite Nacht in Catemaco geblieben, denn heute Abend findet hier ein grosses Fest der Mayas statt. Es war dazu eine riesige Bühne aufgebaut, wie ein aufgeschütteter Berg mit einem Tempel auf der Kuppe. Es war ganz toll gemacht. Um 18 Uhr sollte es dann losgehen, aber wie immer fehlten noch die VIP,s die wie sehr oft, zu spät kommen. Um 19 Uhr war es dann endlich so weit und das Festival konnte beginnen. Es gab tolle Kostüme, mit ihrer kriegerischen Bemalung. Dann wurde der Salut aus einer großen Muschel geblasen  und dann folgten die (eine Art) kriegerischen Rituale. Zum Schluss gab es noch einen Umzug durch die Stadt begleitet von einem Feuerwerk. Für mich war es ein schöner Abschluss, am Ende meiner Maya Tour durch Mittelamerika, denn jetzt folgt Mexiko, das nicht mehr zu Mittelamerika gehört.

 

 

Sonntag, den 9. März

 

A. von Humboldt Denkmal in Veracruz

 

 

Ich verlasse die Yucatán Halbinsel und will weiter Richtung Mexiko City fahren.Mein nächster Stop ist Veracruz, eine große Hafenstadt und noch 400 km von Mexiko City entfernt. Mein Plan war an diesem Wochenende nach Mexiko City zu fahren, um das Verkehrsaufkommen in der Großstadt zu umgehen, das hat aber leider nicht mehr geklappt.

Ich werde jetzt am Dienstag oder Mittwoch, weiter nach Mexiko City fahren.

 

Die mexicanische Marine

 

Veracruz ist ein grosser Marinestandort und auch einer der wichtigsten  Handelshäfen am Antlantik.

 

Montag, den 10. März; Dienstag, den 11. März

 

Ich bin Montag und Diestag in Veracruz geblieben und habe mir diese Stadt mit über 500 Tsd. Einwohnern etwas näher angesehen. Der Karneval in Veracruz ist eine der bedeutendsten Karnevalsveranstaltung Mexikos und eine der bekanntesten weltweit. Er ist das größte Volksfest in der Hafenstadt Veracruz.

Bei der Anreise über die schöne Küstenstrasse hat man schon gemerkt, Der Boulevard wird zu besonderen Anlässen gesperrt, so standen auch noch dieTribühnen links und rechts des Boulevards über 1 Kilometer lang. Der Karneval war allerdings vorbei. Der nächste Event wartete aber schon, das Fahrradrennen findet an diesem Wochenende statt.


Fussgängerzone in Veracruz

 

 

Die Plaza

 

 

 

Mittwoch, den 12. März 

 

Mexiko-Stadt:

 

Die Anreise von Vera Cruz nach Mexiko City verlief ohne Probleme. Es waren über 400 km und man konnte es an einem Tag schaffen. Die Straßen überwiegend 4-spurig und Tollpflichtig. Für mein Motorrad kostet es nur die Hälfte, dafür hat es ja auch nur 2 Räder !

Mexiko ist eine der größten Städte der Welt. Die Stadt liegt 2300 m über N.N und hat ca. 9 Mil.Einwohner. Die Vororte haben nochmals 20 Mil, davon pendeln jeden Tag ca 10 Mil. Menschen in und aus der Stadt. Morgens von 7 bis 10 Uhr und abends ab 16 bis 20 Uhr bleibt mal lieber zuhause. Ich bin über Pueblo gefahren und ab hier merkte man wie der Verkehr stetig zunahm. Bei Pueblo ist auch das Volkswagenwerk, hier werden die vielen VW, s gebaut, die hier im Land unterwegs sind.

In der historischen Altstadt hatte ich mir ein Hotel gebucht und mein GPS entsprechend auf das Hotel eingestellt. Somit hatte ich kein Problem die Straßen zu finden und es hat auch geklappt. Um 16 Uhr war ich dort.

 

Das Theater

 

 

Donnerstag, den 13. März

 

 

 

Ich hatte mich bei der Rezeption erkundigt, wann die Citytour- Busse fahren und ab wo. Also habe ich gleich morgens um 10 Uhr eine City Tour genommen. Es gibt 2 Linien die rote und die blaue. Ich habe zuerst die rote Tour gemacht und dabei die südl. Stadtteile kennengelernt. Die Tour dauert ca. 3 Std. Die blaueTour dauert ca. 6 Stunden und geht in den Norden der Stadt. Ich habe diese Tour nur zu 50% unternommen und dann unterbrochen, es war einfach zu viel bei dem Verkehrsaufkommen.Bei den Bussen ist es eine Art Hop on, Hop off. Man kann also für den ganzenTag den Bus benutzen. Abends habe ich mir noch ein paar nette Gebäude angesehen, auch die Cathedrale durfte nicht fehlen, das Theater, auch ein tolles Gebäude. Die vielen Museen die es hier gibt, habe ich bewusst ausgeklammert, denn sonst bleibt einem keine Zeit mehr für andere Dinge.

 

Freitag, den 14.März

 

Bei der Touristeninformation habe ich einen Tourguide kennengelernt, der Fahrten zu den Pyramiden organisiert.Er hat mich morgens um 10 Uhr am Hotel abgeholt und zu den Pyramiden, dem historischen Zentrum mit den Überresten der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan, gefahren und auch wieder abgeholt.

Es sind alles unvorstellbare Bauwerke, die um das Jahr Christi Geburt oder sogar davor erbaut worden sind. 

 

Pyramide der Sonne

 

Pyramide des Mondes

 

 

Die Sonnenpyramide und die „Straße der Toten“ in Teotihuacán von der Mondpyramide aus gesehen

 

 

Regierungsgebäude

 

 

      

Denkmal der Revolution Mexico

 

 

 Samstag, den 15. März

 

Heute ist wieder Reisetag und es geht weiter nach Mazatlan am Pacific.Acapulco habe ich von meinem Reiseplan gestrichen und dafür Mazatlan gewählt.Ein amerikanisches Ehepaar hat mir diesen Vorschlag gemacht. Von Mexiko City bin ich über die Autobahn nach Guadalajara gefahren und bin bei Ocotlan geblieben und hier übernachtet. Es waren ca. 400 km und es reichte an diesemTag. Die Strecke war sehr schön, es ging durch das Gebirge bis auf 3000 m bei angenehmen Temperaturen.


Sonntag, den 16. März 

 

Um 8 Uhr bin ich weitergefahren nach Mazatlan. Frühstück gab es heute nicht, sondern ich habe unterwegs ein paar Tortillas gegessen und dabei wie gewohnt, einen Nescafé getrunken. Arme Mexikaner, ihren guten Kaffee verkaufen sie und trinken lieber den Nescafé. Unterwegs wurde ich aufmerksam auf die Ortschaft Tequila, wo das Standardgetränk der Mexikaner herkommt. Man sah hier auch riesige Felder mit Algarven, aus dem der Tequila gewonnen wird.

 

Dort wird auch derTequila produziert

 

 

Gegen Nachmittag kam ich in Mazatlan an. Es gibt eine Altstadt und eine neue Touristenstadt, vom Feinsten. Viele Hotels, Golfplatz, Restaurants, wie klein Acapulco aber viel gemütlicher, kleiner und ruhiger. Es war eine gute Lösung hierher zu fahren, Danke für den Tipp. Es waren viele ältere Amerikaner hier, zum Urlaub machen, aber auch zum Wohnen und Leben. Interessant waren die vielen Golfbuggies, die wie Taxis von Hotel, Wohnung, hin und her fuhren und die Gäste abholten, ein toller und fast geräuschloser Service.

 

Hotelanlage

 

 

Der Strand in Mazatlan

 Montag, den 17. März

 

Mein Terminplan drängt und ich muss leider wieder weiter. Heute will ich nach Durango fahren. Es führt eine wunderschöne Serpentinenstraße hoch hinauf bis auf 2000 m. Früher nannte man diese Straße, "Road of Dead" weil so viele Unfalle passiert sind. Seit ein paar Jahren ist eine neue gebührenpflichtige Autobahn fertig und führt über eine der höchsten Schrägseilbrücken der Welt, direkt nach Durango. 

Ich habe die alte Strecke genommen um diese schöne Landschaft zu genießen. Auf der anderen Seite macht es natürlich Spass die vielen Kurven mit dem Motorrad zu fahren.

 

Auf der Fahrt nach Durango

 

 

Die Innenstadt von Durango

 

 

 

Dienstag, den 18. März

 

Ich hatte ein schönes Hotel in der Innenstadt von Durango gefunden, aber leider hatte ich nur einen Tag eingeplant. Abends war eine Veranstaltung von der Universität zum Jahrestag auf der Plaza. Alle Kirchen, Kathedralen, öffentliche Gebäude hatten Festagsbeleuchtung an und vor der Universität wurde südamerikanische Musik gespielt. War ein ganz tolles Bild.

Durango ist aber auch bekannt für seine Western Filme, die hier gedreht wurden oder immer noch werden. z. B. sind fast alle John Wayne Filme hier produziert.

 

Das Filmstudio von Durango

 

Ein anderer Westernheld

 

Hier sind die Filmhelden begraben

 

Der Sieger ritt davon

 

 

 

Mittwoch, den 19.März

 

Meine Fahrt ging aber weiter in Richtung Hidalgo del Parral und von hier Mitten durch die Sierra Madre und durch einen Teil des Cooper Canyon. Ich habe absichtlich diese Route, die als Nebenstrecke eingetragen war, genommen und kam dadurch durch die pure Wildnis der Sierra Madre. Ein Hochplatou von über 2000 m bis sogar 3000 m. Bei Guachochi habe ich dann in einem kleinen Hotel übernachtet. Es war in der Nacht sehr kalt geworden, unter 10 Grad und ohne jegliche Heizung.

 

Blühende Algarve

 

 

Donnerstag, den 20.März

 

Heute Morgen gab es wenigstens ein kleines Frühstück in meiner Unterkunft. Außer Omelett oder Spiegeleier mit Bohnen und dazu Nescafé gibt es eh nichts, was einem umhauen kann. Von Guachochi bin ich weiter durch die Sierra Madre Richtung Chihuahua gefahren. Es war eine bezaubernde Landschaft. Für Wanderer und Naturliebhaber etwas besonderes. Warum wird diese Sierra Madre so oft besungen, ich glaube, sie hat ein Recht darauf.

Die Sierra Madre

 

 

Der Cooper Canyon

 

Verkehrsmittel in der Sierra Madre

 

 

Freitag, den 21. März 

 

Die Strecke durch die Sierra war sehr anstrengend und somit habe ich nochmal bei Tomochi übernachtet. Heute bin ich dann früh in Richtung Hermosillo gefahren, es waren über 450 km. Die Strecke war sehr gut ausgebaut, aber auch viele Kurven. Es war wie eine Achterbahn. Biker, die Kurven lieben, finden hier ihre Herrausforderung. Auf 450 km waren ca. 300 km sehr kurvenreich mit Höhenunterschiede von 1500 bis 3000 m. Gegen 17 Uhr kam ich in Hermosillo an und will morgen weiter zur Grenze nach Kalifornien fahren. Ich denke, dass ich am Sonntag die USA (Kalifornien) besuchen werde.

 

In der Sierra Madre

 

 

Samstag, den 22. März

 

In Hermosillo habe ich ein kleines Hotel gefunden und bin über Nacht hiergeblieben. Gegen 8 Uhr morgens ging es dann weiter Richtung Grenze nach Kalifornien. Man hat mir von der Grenze nach Arizona bei Sonoyt abgeraten, es gäben dort zuviel Probleme. Der nächste Grenzübergang war dann San Louis, Rio Colorado. Es  war schon Abend wie ich in Sonoyt ankam und deshalb habe ich hier noch mal übernachtet.   

Die Strasse zur Grenze in Mexiko

 

 

 

Sonntag, den 23. März

 

Im Hotel gab es wenigsten ein einigermaßen Frühstück und gestärkt ging es auf die letzte Etappe durch Mexiko. Es waren ca. 250 km bis an die Grenze. Die Straße war neu und überwiegend 4-spurig ausgebaut. Nach halber Strecke kam ich an den Sicherheitszaun, der die USA von Mexiko trennt. Kein schönes Bild, wenn man darüber nachdenkt wie froh die Deutschen waren, wie der Zaun zwischen der ehem. DDR und der BRD beseitigt war.   

 

Der Grenzzaun zwischen Mexiko und USA

 

Dieser Grenzzaun stimmt einen etwas traurig.

Um 11 Uhr war ich an der Grenze in San Louis, Rio Colorado. Hier muss man sehr aufpassen, dass man den Grenzübergang, Ausreise aus Mexiko nicht übersieht, wie es mir passiert ist und im Nu war ich in USA. Ich musste also mit meinem Motorrad wieder zurück, erst die Ausreise aus Mexiko und dann die Einreise nach USA erledigen. Die Grenzer waren aber alle sehr hilfsbereit und ich durfte sogar gegen den Verkehr zurückfahren. Vielen Dank noch mal, es war ja auch Sonntag !

Nach 1 1/2 Stunden war dann alles vorbei und ich war mit meinem Motorrad in den USA.

 

 

Auf Wiedersehen Mexiko,  

es war sehr schön hier, es gab kein Problem, ich habe  

3 Wochen dieses grosse Land bereist und war 4000 km unterwegs.

 

Fortsetzung in Kalifonien !